intelligenter, spannender, einzigartiger Dialog
Meine Rezension: Ich habe das Buch zum ersten Mal am Strand von Mykonos gelesen und war fasziniert. Es war auch das erste Buch, das ich von Amélie Nothomb gelesen habe, mittlerweile habe ich bereits viele ihrer genialen Bücher gelesen, doch Kosmetik des Bösen bleibt mein Favorit.
Das ganze Buch ist ein Dialog zwischen zwei Männern an einem Flughafen. Der eine wartet auf einen verspäteten Flug, der andere kommt aus dem nichts und beginnt den Fluggast verbal zu belästigen und ihm seine kranke, schräge Lebensgeschichte aufzuzwingen. So sehr sich der Mann versucht von dem penetranten Störenfried zu befreien, er schafft es nicht. Der Dialog wird zunehmend kranker und aggressiver, die Geschichten der Beiden Männer beginnt sich zu verweben und es wird immer skurriler bis hin zu einem erschreckenden Finale.
Amélie Nothomb ist meiner Meinung nach eine außergewöhnlich intelligente, tolle Schriftstellerin mit einem Hang zu psychisch schwer gestörten, dennoch äußerst genialen Charakteren. Dieses Buch ist durch den intelligent aufgebauten Dialog eines psychisch schwer kranken Menschen ein Geniestreich. Der Text ist relativ kurz und demnach schnell zu lesen, jedoch nicht immer ganz leicht. Eigentlich genau das richtige für eine Flugreise alleine ... hoffentlich ohne Störenfried.
Ein Buch für alle die gerne anspruchsvolle Texte lesen und die mit kranken Charakteren und Psycho-Spielchen kein Problem haben.
Wertung: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****
Inhalt: *****
Spannung: *****
Anspruch: *****
Amélie Nothomb
Diogenes; Zürich; 2004
106 Seiten
Klappentext: Ein wildfremder, aufdringlicher Typ spricht den Geschäftsmann Jérome Angst in der Wartehalle eines Flughafens an, Jérome möchte ihn abschütteln, zunächst höflich, dann immer deutlicher - er wird sogar boshaft -, doch der andere, der sich als Textor Texel vorstellt, gibt nicht auf. Er will ihm sein Leben erzählen, das Leben eines Menschen, der aufgrund seiner Hässlichkeit von Kindheit an ausgeschlossen wurde. Und Jérome Angst muss zuhören, ob er will oder nicht.
Kosmetik des Bösen ist ein Wortgefecht, ein Feuerwerk böser Dialoge, wie es nur aus der Feder von Amélie Nothomb stammen kann.
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