erschreckend brutal, unglaublich fesselnd
Tödliche Spiel (Teil 1)
Suzanne Collins
Oetinger; Hamburg; 2008
414 Seiten
Klappentext: Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlichen stattfindenden Spiele von Panem - in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein einziger überleben. Zusammen mit Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, wird Katniss in die Arena geschickt, um sich dem Kampf zu stellen. Beiden ist klar, dass sie sich früher oder später als Feinde gegeüberstehen werden. Doch dann rettet Peeta Katniss das Leben ...
Meine Rezension: Dieses Buch habe ich von meiner Schwester (14 Jahre) geliehen, da sie mir seit Wochen davon vorgeschwärmt hat: Es sei das spannendste Buch was sie seit langem gelesen habe. Da bin ich natürlich neugierig geworden ... sie hätte mir lieber erzählen sollen um was es geht, dann hätte ich mir vielleicht überlegt das Buch doch nicht zu lesen. Schon als ich dann zuhause den Klappentext gelesen habe, dachte ich mir: Oh Gott, grausam!
Auf der einen Seite frage ich mich warum man so ein grausames Buch schreiben muss in dem Jugendliche in einer Arena eingesperrt werden und sich gegenseitig töten müssen, auf der anderen Seite frage ich mich ob das Buch einfach ein überzogen, gesellschaftskritisches Werk ist? Im alten Rom wurden Gladiatoren in eine Arena gesteckt um sich nieder zu metzeln, eigentlich ist diese Idee hier modernisiert und in eine mögliche (grausame) Zukunft übertragen worden.
(Es gibt übrigens ein Buch von Amelie Nothomb - Reality Show, dass mich ein bisschen an den Grundgedanken von Tödliche Spiele erinnert hat)
Es geht also darum, dass Katniss freiwillig statt ihrer jüngeren Schwester für ihren Distrikt (Bezirk) zu den "Hungerspielen" fährt. Hier werden jährlich 24 Jugendliche aus 12 Bezirken (jeweils ein Junge und ein Mädchen von 12-18) ausgelost um in einer riesigen Freiluft Arena eingesperrt zu werden und es geht darum, dass nur einer von Ihnen überleben darf! Sie, genannt die Tribute, müssen sich also gegenseitig töten - der Stärkste gewinnt. Diese Hungerspiele werden im Fernsehen als Reality Show übertragen. Ich habe eigentlich die ganze Zeit gehofft, dass die schlaue Katniss einen Weg finden wird, damit mehrere gewinnen können, leider nein (zumindest nicht ganz nein). So sterben auch Charaktere für die man eine gewisse Zuneigung entwickelt hat.
Der Gedanke dieser "Hungerspiele" ist entsetzlich und grausam. Ich war jedoch überrascht wie gut Collins die Kurve kratzt um die Tote der Tribute nicht brutal und blutig werden zu lassen. Das Buch ist spannend, man steckt mitten mit Katniss in der Arena und kämpft von Stunde zu Stunde ums Überleben, wobei das in diesem Fall hauptsächlich bedeutet: Essens- und Trinkwasserbeschaffung, das Finden von geeigneten Schlafplätzen und das Ausspähen der Gegner. Also Gott sei Dank gibt es wenige blutige Kampfszenen. Das ganze ist noch gespickt mit einer kleinen Liebesgeschichte, die jedoch weder kitschig noch unpassend wirkt, sondern sich intelligent und geschickt in die Geschichte einfügt.
Ein gelungenes, spannendes Jugendbuch mit grausamem Hintergrund.
Gefährliche Liebe (Teil 2)
Suzanne Collins
Oetinger; Hamburg; 2010
430 Seiten
Klappentext: Möge der Bessere gewinnen! Während Katniss und Peeta noch in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert werden, droht den beiden bereits neue Gefahr. Denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symbol des Widerstands geworden, der sich in einzelnen Distrikten erhebt, und das kann das Kapitol nicht dulden. Verzweifelt versucht sie, ihre Familie und vor allem Gale vor der Gewalt der Regierung zu schützen. Doch da sind noch ihre verwirrenden Gefühle für Peeta, die sich einfach nicht leugnen lassen. Und dann geschieht das Unfassbare! Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben können ...
Gefährliche Liebe (Teil 2)
Suzanne Collins
Oetinger; Hamburg; 2010
430 Seiten
Klappentext: Möge der Bessere gewinnen! Während Katniss und Peeta noch in ganz Panem als tragisches Liebespaar gefeiert werden, droht den beiden bereits neue Gefahr. Denn Katniss ist mittlerweile zu einem Symbol des Widerstands geworden, der sich in einzelnen Distrikten erhebt, und das kann das Kapitol nicht dulden. Verzweifelt versucht sie, ihre Familie und vor allem Gale vor der Gewalt der Regierung zu schützen. Doch da sind noch ihre verwirrenden Gefühle für Peeta, die sich einfach nicht leugnen lassen. Und dann geschieht das Unfassbare! Katniss und Peeta müssen zurück in die Arena und diesmal wird es nur einen Überlebenden geben können ...
Meine Rezension: Band zwei hat mich nun endlich komplett in den Bann von den "Hungergames" gezogen. Das erste Buch war schon spannend und mitreißend doch das zweite konnte ich kaum noch aus der Hand legen!
Brutal wie eh und jeh nimmt der zweite Teil zum Ende hin zumindest die von mir schon längst erhoffte positive Wendung.
Im zweiten Band geht es um die Entscheidung zwischen Flucht und Aufstand, es geht um den immer stärker werdenden Druck des Kapitols auf die Distrikte und die damit immer stärker aufkeimende Wut und Auflehnung der Bevölkerung. Auf der anderen Seite das Leben im Kapitol in dem sich alles nur um übertriebenen Luxus und Nichtigkeiten dreht. Es erinnert an den großen Unterschied zwischen unseren Dritte Welt Ländern und den Luxus in dem wir Leben. Man bekommt die Probleme, die Verzweiflung und den Kampf ums Überleben auf brutal ehrliche Weise mit.
Bevor ich das zweite Band begonnen habe, habe ich mir verschiedene Szenarien ausgedacht warum Katniss und Peeta wohl wieder zurück in die Arena müssen und wie Collins es schaffen will dies geschickt in die Geschichte zu verpacken - nur so viel: sie hat es perfekt und glaubhaft geschafft.
Der Kampf in der Arena ist blutig und grausam, doch er hat an Reife zugelegt und das Faktum das Katniss und Peeta diesmal Seite an Seite mit Verbündeten kämpfen macht den altbekannten Rahmen der Geschichte auf neue Weise spannend.
Zum Schluss, das überraschende und erhofft positive Ende (so positiv es in dieser Geschichte zumindest sein kann), war für mich noch mal die Draufgabe.
Und nun kann ich nur noch warten bis meine Schwester endlich Band 3 rausrückt!
Flammender Zorn (Teil 3)
Suzanne Collins
Oetinger; Hamburg; 2011
427 Seiten
Klappentext: n/a
Meine Rezension: Nachdem Band 2 ein tendenziell positives Ende hatte, war ich nicht vorbereitet auf das was Band 3 zu bieten hat. Der Krieg der in Panem nun ausgebrochen ist, ist nichts gegen die Arena. Der Leser erlebt durch Katniss, die Schrecken eines Soldaten im Krieges: die Angst, die Verzweiflung, die Machtlosigkeit, die Bomben, die Verwundeten, die Toten, die Grausamkeit (...)
Band 3 übertrifft die vorhergegangenen Bänder noch einmal darin, die Grausamkeit geschaffen von Menschenhand dar zustellen. Das schockierende an den "Hungergames" ist für mich immer, dass man an keiner einzigsten Stelle der drei Bücher anzweifelt, dass Menschen zu diesen furchtbarsten aller nur erdenklichen Taten fähig sind! (think about it)
Die geniale Wendung die die Geschichte zwischen Katniss und Peeta in Band 3 nimmt, Peeta wurde in seiner Gefangenschaft vom Kapitol darauf getrimmt Katniss zu hassen und töten zu wollen, gibt der Geschichte neue Spannung.
Es sterben wieder unzählige Menschen, wobei mich zwei Tode persönlich berührt haben, beide meiner Meinung nach überflüssig und übertrieben grausam. Das Buch wäre auch ohne diesen Toden ausgekommen.
In den letzten 50 Seiten kann man das Buch nicht mehr weg legen, die Ereignisse überschlagen sich, nehmen mehrere unerwartete Wendungen und es ist eigentlich bis zum Epilog des Buches nicht klar ob die Geschichte für Katniss nun ausgeht.
Nach zwei Albtraum reichen Nächten würde ich die "Hungergames", obwohl genial und spannend, NICHT weiter empfehlen. Diese 1300 Seiten starke Grausamkeit muss man erst mal verdauen können, vorallem auch weil man immer daran denken muss, dass die Menschheit - theoretisch - zu so etwas fähig ist.
Dies ist nun die zweite Jugendbuchreihe die ich innerhalb von zwei Jahren gelesen habe (die erste war Twilight - what else) und ich frage mich warum es zwei derart extreme Geschichten geworden sind. Hier die extreme Grausamkeit, dort die extrem überzogene Liebe: Zufall oder die einzigste Möglichkeit die Jugend noch zu fesseln? Ich glaube beide Reihen wären mit "ein bisschen weniger ..." genauso erfolgreich geworden.