Follow my blog with Bloglovin ines bookshelf: März 2012

Samstag, 31. März 2012

Shantaram (Roman)

buntes Indien, unglaubliche Abenteuer, viel Leidenschaft und brutale Mafiosi






Meine Rezension: Als ich Shantaram von einer Freundin geliehen bekommen habe viel mir als erstes auf, dass das Buch sehr dick ist. Als ich mich dann gemütlich auf die Couch setzte und das Buch aufschlug war ich erst einmal geschockt über die dicht bedruckten Seiten, nach einem kurzen Blick auf die totale Seitenanzahl (933) wusste ich, das Lesen dieses Buch wird eine Aufgabe die einige Zeit dauern wird.
Die Geschichte beginnt mehr oder weniger unaufgeregt damit, dass Lin (unter welchem Namen Greogry in Bombay bekannt werden wird) in Bombay nach einem Gefängnisausbruch ankommt. Von hier aus baut sich der Exhäftling ein neues Leben auf, dass ihn durch das Buch hinweg vom Kleinkriminellen bis hin zum Mafiosi werden lässt. Während das Buch anfangs noch gemütlich und teils schön zu lesen ist, wird die Geschichte immer düsterer, verstrickter und grausamer - und im gleichen Maße immer spannender.
Freut man sich mit Lin erst sein Leben in positive Bahnen gelenkt zu haben in dem er mit den Armen in einem Ghetto lebt und dort medizinische Hilfe leistet, kommt dieser bald durch eine Intrige ins Gefängnis von wo aus sein Leben eine erneut düstere Wendung nimmt. 
Als Lin dann gemeinsam mit seinem Mentor, dem Mafiabaron Khaderbai, in den Krieg nach Afghanistan zieht wird die Geschichte recht blutig und traurig. Spätestens hier beginnt man sich auch zu fragen wo die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion verläuft, denn der Roman beruht zwar auf wahren Begebenheiten aus Roberts Leben, aber eben nur zum Teil. 
Im Laufe des Buches wird immer mehr über die Vergangenheit von Lin bekannt, aber auch über die Geschichte von den Nebendarstellern in dem Buch, seinen Freunden und Kollegen deren Leben immer mehr mit dem von Lin verstrickt werden und deren Geschichten zu seinen Geschichten werden. 
Doch nun zum Charakter des Buches: das Buch ist schön, spannend und in allem sehr detailgetreu. Roberts schafft es die teils brutale Handlung niemals brutal erscheinen zu lassen. Man bekommt einen guten Eindruck von Lins Leben in Bombay, von den Menschen die ihn umgeben, von den Orten an denen er sich aufhält, von den Gefühlen die ihn während seines Abenteuers begleiten. Gleichzeitig ist das Buch auch sehr philosphisch, denn Lin selber betrachtet sein Leben oft auf sehr philosophische Weise und auch seine langen Gespräche mit Khaderbai, die immer einen philosophischen Einschlag haben, werden auf vielen Seiten detailgetreu erzählt. 
Das Ende des Buches ist offen, (es wird einen weiteren Teil geben). Obwohl in den letzten 100 Seiten viele überraschend positive Wendungen eintreten, die offene Thematiken aufklären, fehlt dem ganzen ein Runder Abschluss. 
Ein Buch für Indien Fans, ein Buch für Abenteurer und eines für jene die gerne Lebensgeschichten lesen. In jedem Fall sollte man eine Leseratte sein um das Volumen des Buches zu schaffen.


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Gregory David Roberts
Abacus; London; 2003
933 Seiten
auf englisch gelesen

Klappentext: In the early 80s, Gregory David Roberts, an armed robber and heroin addict, escaped from an Australian prison to India, where he lived in a Bombay slum. There, he established a free health clinic and also joined the mafia, working as a money launderer, forger and street soldier. He found time to learn Hindi and Marathi, fall in love, and spend time being worked over in an Indian jail. Then, in case anyone thought he was slacking, he acted in Bollywood and fought with the Mujahedeen in Afghanistan ... Amazingly, Roberts wrote Shantaram three times after prison guards trashed the first two versions. It´s a profound tribute to his willpower .... At once a high-kickin, eye gouging adventure, a love saga and a savage yet tenderly lyrical fugitive vision.

Sonntag, 4. März 2012

In deinen Händen (Roman)

drei Frauen, drei Leben, drei Lieben





Meine Rezension: Nach einem Streifzug durch mein Bücherregal und dem Wunsch ein Buch fürs Herz zu lesen, habe ich dieses Buch zum zweiten Mal in die Hand genommen. 
Ein außergewöhnliches Buch über die Geschichte Portugals im 20. Jhdt. durch die Geschichten dreier Frauen erzählt. 
Die Geschichte beginnt mit Jennys Tagebuch, die darin in fortgeschrittenem Alter an ihren bereits verstorbenen Ehemann Antonio schreibt. Rückblicke aus ihrem Leben: Die skurrile Beziehung zu ihrem Ehemann, die Beziehung ihres Ehemanns zu einem Dritten und die Tochter dieses Dritten die Jenny aufzieht, sind die Geschichten die Jenny aufschreibt um sie unvergessen zu machen.
Der zweite Teil des Buches ist ein Streifzug durch Camilas Fotoalbum. Camila, die Ziehtochter Jennys und Fotografin, erzählt anhand von willkürlich eingeklebten Bildern in ihrem Abum. Geprägt von der Emanzipation der Frau in den 60ern und 70ern und der Politik Portugals in diesen Jahren verläuft Camilas zum Teil trauriges und einsames Leben.
Der letzte Teil des Buches sind Briefe die Natália ihrer Großmutter Jenny schreibt (und nie abschickt). In diesen Briefen schüttet Natália ihr Herz aus: Als Mulatin in Portugal zu leben, unglücklich verheiratet zu sein, in einen Mann verliebt der vielleicht nichts mehr als eine Affäre ist.
Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, da oft nicht die Geschichten im Vordergrund stehen sondern die poetische Sprache die die oft kleinen, scheinbar unwichtigen Details rund um die Geschichten ausführt. Wenn man sich in der Geschichte Portugals auskennt ist dieses Buch sicher ein echtes Highlight und bietet interessante Einblicke und Sichtweisen. 
Besonders gefallen hat mir wie sich der Schreibstil Pedrosas für die jeweilige Frau und Zeit verändert. 


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Inês Pedrosa
Luchterhand Literaturverlag; München; 1997
318 Seiten

Klappentext: Drei außergewöhnliche Frauen auf der Suche nach Liebe, drei Generationen der Einsamkeit, die das zwanzigste Jahrhundert versinnbildlichen: Aus ihren unterschiedlichen Stimmen hat Inês Pedrosa einen Roman voll zarter Schönheit, sprachlicher Eleganz und seltener Gefühlintensität geschaffen - ein betörender Roman über die Natur der Liebe.