Follow my blog with Bloglovin ines bookshelf: April 2012

Montag, 30. April 2012

War da noch was? (Roman)

ein bisschen "Bridget Jones", mit unvorhergesehenen Wendungen

Meine Rezension: ... und somit habe ich auch das letzte Weihnachtsgeschenksbuch gelesen, puh! Das Buch war besser als erwartet, aber trotzdem keine weltbewegende Literatur. Ein richtiger Frauenroman deren Hauptfigur Hattie mich teilweise stark an "Bridget Jones" erinnert hat. Aber eine Bridget Jones mit Stil und mit nicht ganz so viel Peinlichkeiten.
Das Buch spielt in England, zwischen London und dem englischen Landadelssitz einer Familie. Hattie ist eine Frau Anfang 40, mit einem adoptierten Kind, einem kleinen Laden für französische Möbel und Innenarchitektur, keinem Mann und einer teils anstrengenden Familie. Und genau das sind auch die vier Themen um die das Buch kreist. 
Hatties Schwester die gerade in ein riesengroßes Adelshaus am Land gezogen ist, lässt dieses Haus teils von einem bekannten Designer, teils von Hattie und ihrer Geschäftspartnerin und Freundin renovieren. Hattie wird somit  Stück für Stück mit unangenehmen Teilen ihrer Vergangenheit konfrontiert: Der Witwe ihrer Jugendliebe und Affäre Dominik, so wie deren Tochter und Onkel/ehemals bester Freund von Hattie. Nach und nach werden auch die Einzelheiten der Adoption ihres Sohnes Seffen bekannt, den sie während ihrer Arbeit im Jugoslawien-Krieg adoptiert hat. Der Jugoslawien Krieg ist auch die ernste Seite des Buches und die Geschichte wie Hattie zu ihrem Adoptivsohn kommt hat mich auch die in oder andere Träne gekostet.
Das Buch scheint sehr vorhersehbar und es trifft auch wirklich alles ein worauf man so spekuliert. Jedoch wird die Geschichte im letzten Drittel dann noch einmal  komplett umgerührt und am Ende ist dann doch alles ganz anders als man dachte. 
Obwohl das Buch gut zu lesen und auch fesselnd ist, verhelfen die vielen Wendungen zum Ende der Geschichte trotzdem nicht aus dem "seichten Frauenbuch-Genre" hinaus. 
Für alle Frauen die "Bridget Jones"gerne gelesen haben, die sich für Innenraumgestaltung, England und das Leben der Reichen interessieren. 



Catherien Alliott
blanvalet; München; 2011
574 Seiten

Klappentext: Für Hattie könnte der Mai nicht wonniger sein: Ihr Antiquitätenlädchen erfreut sich großer Beliebtheit, und privat hat sie sexy Ivan an ihrer Seite. Doch dann verändert sich einem Schlag alles. Sie stattet ihrem Heimatort einen Besuch ab, trifft dort die Witwe ihrer einstigen Jugendliebe - und den attraktiven Hal. Hattie könnte kehrtmachen und weglaufen - doch hat sie das nicht immer getan? Wäre es nicht ratsam, sich endlich der Vergangenheit, dem Leben und der Chance auf eine neue Liebe zu stellen?

Freitag, 20. April 2012

Aus Liebe zum Wahnsinn (Roman)

der komplizierte, andere, abenteuerliche Weg einer Familie

Meine Rezension: Ein Buch in dem zwei junge Menschen sechs Kinder in die Welt setzen? Genau das richtige Buch während meiner Karenz .... 
Ich lese in der Brigitte immer Georg Cadeggianini´s Kolumne über das Leben mit seinen sechs Kinern. Ich finde die Kolumne okay: kurz, prägnent, mit Anekdoten aus dem Leben seiner Kinder (auch wenn ich mir nicht immer sicher bin ob die Kinder die Dinge wohl genau so gesagt haben ... oder ob manches zum Lustigen gebogen wurde). Das Buch ist vom Stil her ähnlich. Eine Zusammenfassung von wichtigen Lebensphasen, wichtigen Ereignissen, prägenden Begebenheiten und Dialogen im Leben der Familie Cadeggianini. Ich habe viel gelacht, das war schon mal gut. Ich bewundere den Mut ohne Geld, ohne Studienabschluss und mit wachsender Anzahl an Kindern immer wieder in ein neues, fremdes Land zu ziehen. Das Buch war (leider) in kürzester Zeit gelesen. Doch was mir immer gefehlt hat, war die Tiefe. 
Das Leben von Georg und Viola ist so interessant, sie sind einen so eigentümlichen und mutigen Weg mit ihren Kindern durch Europa gegangen, dass ich mir eigentlich mehr als einen "guten Überblick" erwartet habe. Schade! Trotzdem ein Buch für alle Mamas, wegen dem Mut der Familie, wegen den vielen lustigen Anekdoten, wegen dieser erfrischend anderen Einstellung. Sehr schade für mich war, dass im letzten Kapitel raus kommt, dass Georg nun 14 Tage im Monat in Hamburg arbeitet, während Viola mit den sechs Kindern in München geblieben ist *dislike*.
Mein persönliches Highlight: CYL (complicate your life) Die Message von dem Buch lautet, gehe nicht den einfachen Weg, ergreife die Chancen wenn sie kommen, sonst bereust du es womöglich und das stimmt. Es muss nicht immer leicht sein, mein lebt ja vermutlich nur einmal!
P.S. Ich bin mir nicht sicher ob Georg auch sechs Kinder wollte *augenzwinker* 




Georg Cadeggianini
S. Fischer Verlag GmbH; Frankfurt am Main; 2012
286 Seiten

Klappentext: Je komplizierter, desto besser. Eine junge Großfamilie lebt zwischen Wahn und Sinn, Alltag und Umzugskartons, Deutschland und Italien, Schottland und Israel - und findet das Glück im Chaos. 

Samstag, 7. April 2012

Vom Ende einer Geschichte (Roman)

eine Reise in die Unvollkommenheit unserer Gedanken



Meine Rezension: Meine Mutter hat mir dieses Buch zu einem Nachmittagsplausch mitgebracht und gemeint, ich soll es unbedingt lesen, es sei ein wirklich tolles Buch. Da waren die Erwartungen hoch.
Manchmal wenn ich ein Buch lese frage ich mich wie der Autor sich wohl so eine (gute/spannende/interessante) Geschichte ausdenken kann. Ich habe mich dies auch hier gefragt, wie kommt man auf so ein Thema? 
Das Buch handelt tatsächlich vom Ende einer Geschichte, es handelt davon was unsere Erinnerungen im Laufe von vielen Jahren in den Hintergrund drängen und was präsent bleibt. Wie sich die Blickwinkel im Laufe der Zeit verzerren und wie sich die Wahrnehmung trübt und man nach vielen Jahren ein Ereignis auf einmal ganz anders in Erinnerung hat als es tatsächlich war.
Tony erbt aus unklaren Gründen von der Mutter einer früheren, lange verdrängten Freundin ein Tagebuch seines verstorbenen Freundes Adrian und 500 Pfund. Somit wird Tony gezwungen in seinem Gedächtnis nach den Vorkommnissen vor 40 Jahren zu kramen und beginnt Stück für Stück diese Erinnerungen aufzufrischen, in dem er mit der Tochter der Verstorbenen Kontakt aufnimmt. 
Das Buch spiegelt den Flair der 60er wieder, es erzählt eine traurige Geschichte aus den Augen und durch die Gedanken eines Mannes. Eines Mannes der wie es das Klischee will nicht feinfühlig und aufmerksam genug ist um zu sehen wie die Dinge wirklich standen. 
Ein Buch, das stellenweise Anspruchsvoll ist und zum Nachdenken anregt, darüber wie oft uns unsere Erinnerung wohl trügt. Eine Geschichte die sich verändert, dass die Wahrheit am Ende ganz anders ist als die Erinnerung zu Beginn. 

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Julian Barnes
Kiepenheuer & Witsch; Köln; 2011
181 Seiten

Klappentext: Wie sicher ist Erinnerung, wie unveränderlich die eigene Vergangenheit? Tony Webster muss lernen, dass Geschehnisse, die lange zurückliegen und von denen er glaubte, sie nie mehr hinterfragen zu müssen, ganz anders gewesen sein könnten.